Los Angeles nach Cabo San Lucas

Saturday, January 21, 2006

Oktober - Dezember 1997

(Fotoalbum ist am Ende).


Am 19. Oktober feierten wir eine ganz tolle Bonvoyage Party im Yacht Club und hatten mindesten 250 Freunde die uns Glückswünsche brachten. Auch erneuerten wir unser Eheversprechen und hatten eine kleine Hochzeitszeremonie zwischen der Party. (Für uns hieß das Hochzeitsreise für immer, nicht schlecht!)Am 25. Oktober 1997 tauften wir Paradise und anschließend wurden die Leinen durchgeschnitten und etwa 60 von unseren Freunden winkten uns Aufwidersehen. Gar begleiteten uns 15 oder mehrere Boote dem Hafen raus und wünschten uns alles Gute. Es war sehr Rührend und viele, speziell uns beide, vergossen etliche Tränen.
Unser Daheim für so viele Jahre zu verlassen war nicht einfach. Wir hatten Gefühle von Traurigkeit, doch aber auch voller Erwartung auf unser neues Leben und ein riesiges Gefühl von Freiheit, das ich nicht beschreiben kann. Erstaunlich, wie es plötzlich einem bewusst wird, wie super es man hatte, oder wie toll etwas war und plötzlich Dinge schätzt, die nicht mehr vorhanden sind! Für den Sid war es sein erstes mal seine Familie und Freunde zu verlassen und war etwas schwieriger für ihn. Ich glaube für ihn war es ein Gefühl seine Freunde zu verlieren. Ich habe ja das schon erlebt als ich die Schweiz im 85 verlassen habe. Doch habe ich dann gelernt, dass Freunde immer Freunde sein werden, wo immer man ist.
Zunächst mal gingen wir zur Catalina Insel, um uns ans neue Leben gewöhnen zu können und aber auch vom Stress d
er letzten paar Monate uns zu erholen. Die ersten drei Tage verbrachten wir ganz gemütlich in Cherry Cove, dann aber wurden Santana Winde (Föhn) vorher gesagt und dadurch wir hier ihnen ausgeliefert waren, fuhren wir um die Insel nach Cat Harbor, wo wir von dem starken Wind geschützt waren. Dort angekommen, verbrachten wir einen gemütlichen Abend und gingen relativ früh zu Bett. Um 1:30 am Morgen, stieg jemand ins Boot, was mich echt erschrak, dann aber hörte ich Kathy unsere Namen rufen. Sie hatte schlechte Nachrichten für uns. Sid’s Onkel Chuck starb, Tante Alice rief Kathy an um es uns auszurichten. War ja schon froh, dass ich Tante Alice, Kathy’s Telefonnummer gegeben hatte. Am nächsten Tage segelten wir zurück nach Marina del Rey zum Yacht Club, wo natürlich uns alle eine harte Zeit gaben, da wir schon wieder zurück waren. Für die nächsten drei Wochen, blieb Sid in Marina del Rey und arbeitete auf dem Boot und ich verbrachte die Zeit mit Alice in Bakersfield und half ihr mit der Vorbereitung der Beerdigung, die dann am 10. November statt fand. Zwei Tage später, zogen wir die Segel wieder hoch und dieses mal für echt. Wir gingen zurück nach Catalina um noch ein paar Tage dort zu verweilen, bevor es uns südlicher verschlug. Sid musste noch einmal zum Festland rüber um unseren neuen Computer, der ein Problem hatte und geflickt werden musste, abzuholen. Dann waren wir frei, doch gerade als Sid zurück kam, in der selben Nacht fingen die Santanas an zu wüten, sosehr, dass 16 Boote auf der anderen Seite der Insel verloren gingen. Sogar das Catalina Express Boot musste annuliert werden. Sid war ein riesiger Glückspilz, dass er nicht für vier Tage am Festland festgenagelt war. Doch leider wurde das Wetter so schlecht, dass wir für weitere drei Wochen in Catalina stecken blieben.
Wir hatten trotz dem hässlichen Wetter eine ganz nette Zeit, was Kathy natürlich freute, da sie uns ein bisschen länger genießen konnte.
Auch hatten wir ein ganz lustiges Erlebnis. Für ganze zwei Wochen, jedes Mal ich ins WC ging, dachte ich mir, oh Schreck, was für einen schrecklichen Knoblauchatem ich habe und putzte mir sogleich die Zähne. Eig
entlich passierte das jedes mal ich dort rein ging. Bis eines Morgens als ich realisierte dass ich ja gar keinen gegessen hatte, dann kam mir in den Sinn, dass ich den Knoblauch im WC aufgehängt hatte um ihn dort aufzubewahren. Ich lachte sehr darüber und erzählte es dem Sid, nun fing der an zu lachen und erzählte mir, dass er das Selbe getan hatte. So, mein guter Ratschlag ist, hänge keinen Knoblauch im Badezimmer, äußert man will sich die Zähne mindestens fünf mal pro Tag reinigen!
Schlussendlich kam der Tag wo wir unsere Segel setzten. Am 14. Dezember segelten wir Richtung San Diego.

In San Diego verbrachten wir eine Woche im freundlichen Southwestern Yacht Club, wo uns alle ganz nett behandelten. Überhaupt ist San Diego eine ganz freundliche Stadt. Der Yacht Club ist erste Klasse muss ich erwähnen. Die haben Telefone auf dem Stege und wenn jemand für ein Boot anruft, kündigen sie das via Lautsprecher an, unglaublich. Auch ist San Diego ein wahres Paradise für Boote, es gibt hier unzählige Bootsläden, die alles haben. Auch habe ich das beste Shoppingcenter gefunden. Es hat alle Läden die es nur gibt hier in America, die sind alle unter dem selben Dach, man kann für Tage hier einkaufen. Dann natürlich besuchten wir den weltberühmten San Diego Zoo, der wirklich ganz toll ist. Weihnachten verbrachten wir ganz alleine auf dem Boot und stellt Euch vor, wir hatten gar geröstete Maroni. Es war jedoch fürchterlich Kalt an Weihnachten. Wir hatten 5 Grad Celsius, was ungewöhnlich ist für diese Gegend.
Am 26. Dezember um 2:30 Früh am Morgen, verließen wir San Diego und America für Mexiko. Wir gingen so früh los, um die vorhergesagten Santana Wind zu entgehen, doch wir kriegten sie trotzdem. Doc
h es war eine angenehme Reise, äußert zwei Stunden bevor wir in Ensenada ankamen, brach der neue Backstagsspanneneinsteller, den wir erst vor ein paar Tagen gekauft hatten. Was ist es mit uns, jedes mal wenn wir was neues kaufen, ist es entweder schon kaputt oder es bricht beim gebrauch. Wir kauften einen neuen Fernseher in San Diego, brachten ihn nachhause und natürlich funktionierte er nicht und mussten ihn eintauschen. Für unser Abschiedsgeschenk vom Yachtclub, kriegten wir ein Barometeruhr, wo die Anleitung sagte, leicht ans Glass zu klopfen, um die Nadel zum richtigen Punkt zu bringen. Sid befolgte die Anleitung und “KLIRRRRR”, das Glas brach und wir mussten es in San Diego ersetzen lassen. Oh, ich habe so mehrere Geschichten darüber, doch ich möchte Euch damit nicht langweilen.
Kurz bevor Ensenada, der Wind fing an zu wüten und dann mussten wir einen Slalomkurs um Langustenfallen fahren, was sehr anstrengend war. Dann als wir in die Marina rein kamen, sagten die uns, dass sie keinen Platz für uns hatten, doch fanden uns dann einen kleinen Liegeplatz, wo wir mindestens 3 Meter dafür zu lang waren, doch es klappte.
Als wir uns dann auf den Weg zum Hafen Kapitän machten, hörten wir ganz vertraute Stimmen. Das gibt es doch nicht, Lex uns Sue von unseren Yacht Club waren hier mit ihrem neuen Boot. Auch Paul und Marie Miller und Alex und Magen waren hier. War für ein Glück das für uns war, denn Marie und Paul fuhren für vier Tage nach Los Angeles und konnten dadurch unseren Backstagsspanneneinsteller nach San Diego nehmen, um ihn auszutauschen, super.
Dann gingen wir uns anmelden im Hotel und beim Hafenkapitän. Leider hatten die keine vorigen Schlüssel mehr für die Badezimmer, doch aber versicherten die uns, dass diese über Nacht immer offen sind
. Sue gab uns den Rat, die Badezimmer im Trainingsraum vom Hotel zu gebrauchen, da die uns Tücher geben werden. So taten wir das, Um 19:30, gingen wir ins Sprudelbad uns erholen uns dann als wir eine Dusche nehmen wollten, sagten die uns, dass sie nun schließen und dass wir halt die anderen Duschen für die Bootsleute brauchen sollten. Nun hofften wir aber sehr, dass diejenigen offen waren und natürlich das Männer WC war geschlossen und das Damen offen. So kam Sid mit mir rein, und da er Angst hatte, dass welche anderen Frauen reinkommen könnten, schloss er die Türe hinter uns. So nahmen wir uns eine wohltuende Dusche und als wir das WC wieder verlassen wollten, konnten wir die Tür nicht aufkriegen und wir fanden raus, dass sie nur von außen her aufgeschlossen werden kann. Super, nun sind wir im Damen WC eingesperrt und müssen wahrscheinlich die ganze Nacht hier verbringen. Es war so lustig, ich lachte mich zu Tode, was einen Arbeiter anlockte und uns befreien konnte. Nie ein langweiliger Moment um uns herum!
Am zweiten Tage als wir fleißig am Boot schrubben waren, grüßte uns eine Dame, die ihren kleinen Hund Gassi führte und erwähnte, dass sie vor einigen Jahren das selbe Boot besaßen. Sid schaute sie an, dann mi
t dem Finger auf sie zeigend, sagte er: “Ich kenne sie, ich kenne sie!” Ihre Reaktion war das selbe. Vor 15 Jahren waren sie Nachbarn in Marina del Rey, die Welt ist ja so klein.
Silvester kam und wir wunderten uns ob der Backstagsspanneneinsteller bereit war damit unsere Freunde ihn abholen können. Könnt Ihr Euch vorstellen, die waren dem am suchen, es ging irgendwo in der Post in einem Schneesturm verloren. Das Flugzeug konnte nicht losfliegen wegen dem Sturm, das ist ja wiedereinmal unser Glück. Seht Ihr nun wie das so geht mit uns?! Doch ich muss erwähnen, dass wenn Paul und Marie zurück kamen, hatten sie ihn dabei.
Meine Freundin Sue und ihr Freund Mike kamen für einen Besuch, da sie wussten dass wir hier waren. In wenigen Stunden hatten wir das köstlichste Silvesterschmaus zusammen, mit Rehrücken, gebratenes
Hühnchen, Porcini Rissotto, Spargeln, Korn, gebratene Kartoffeln, Wein, Wein, und mehr Wein und zum Dessert Crepes Suzette. Neu Jahr wurde natürlich mit Champagner eingeweiht. Um 2 Uhr morgens gingen wir mit mehr Champagner zum Sprudelbad und feierten bis früh in den Morgen rein. Dort kriegten wir den Spitznamen “Turtle-Express” oder Schneckenexpress, da es uns soooooo lange gedauert hat die 160 Meilen bis Ensenada hinter uns zu legen. Uns gefiel der Name und so werden wir unsere Reiseberichte Turtle-Express und Schnecken-Express nennen.
Wir hatten so viel Spaß, doch Ihr hättet den Sid und Alex am nächsten Morgen sehen sollen. Maeg kochte uns ein köstliches Frühstück mit mehr Champagner. Die beiden armen Kerle saßen dort mit dem Kopf in beiden Händen, Eisbeutel unter ihren Hüten und Alkaseltzer neben ihnen
Dann wussten wir dass Sue and
Jim Gee in ihrem Ferienhaus hier waren und unternahmen eine lustige Fahrt um sie zu besuchen. Die waren echt überrascht uns zu sehen. Die brachten uns dann zu ihrem Strand, was ganz toll war. Man gräbt etwas im Sand und heißes Thermalwasser kommt zum Vorschein, ein richtiges Strandsprudelbad.
Am nächsten Tage unternahmen wir eine Weintour. Diese Gegend ist bekannt für guten Mexikanischen Wein und so machten
wir uns auf den Weg zum Weinkeller. Wir versuchten jeden einzelnen Wein den die hatten und kriegten ein paar Häppchen zum Essen dazu. ES war sehr viel Spaß und einige Stunden später schwankten wir alle überglücklich nachhause.
Am 5. Januar mussten alle wieder nachhause arbeiten gehen und ließen uns für noch einen weiteren Tag alleine in Ensenada zurück. Es war ein wunderschöner Morgen als wir uns auf den Weg zum Süden machte. Zunächst mal mussten wir bei den Toto Santos Inseln vorbei gehen, wo wir von etlichen Walen begrüßt wurden. Die See war ruhig und der Wind war woanders und so gebrauchten wir den Motor für die 26 Meilen nach St. Thomas. Wir verbrachten nur eine Nacht dort.
Am 7. Januar hatten wir wieder einen frühen Start und zogen 40 Meilen südlicher nach Punta Colnett. Immer noch keinen Wind, doch die Aussicht war super und Wale waren über all zu sehen. Es war so schön, dass ich ein Gedicht geschrieben habe, doch leider kann ich es nicht ins Deutsch übersetzen.

8. Januar, auf unserem Wege zur Insel San Martin konnten wir ungefähr für eine halbe Stunde Segeln, für den Resten gebrauchten wir das eiserne Segel (Motor!). Die Insel hat zwei kleine Ankerplätze, wobei einer nur vom südlichen Wind geschützt war. Das Meer fing etwas an zu wüten, der Wind blies aus dem Süden und wir waren Gottesfroh, dort zur rechten Zeit angekommen zu sein. Der Ankerplatz hat genügend Platz für 3 bis 4 Boote und ist ziemlich geschützt, gerade was wir brauchten. Die Insel besteht aus einem alten, erloschenen Vulkan, den man gut erkennen kann, ein kleines verlassenes Fischercamp an der Beach und eine super Sicht aufs Festland, mit den San Quintin Bergen im Hintergrund und die Sicht von vorbeiziehenden Walen.
Als wir gemütlich in unserem Cockpit unseren Morgenkaffe genossen, beobachteten wir zwei Fischermänner, die an ihren Fallen arbeiteten. Später am Nachmittag kamen sie zurück und natürlich beobachteten wir sie wieder. Dieses mal holten sie die Fallen aus dem Wasser und füllten sie mit Langusten und ließen die Falle wieder auf den Meeresboden zurück. Dann kamen sie zu uns rüber, sagten in Spanisch hallo. Wir offerierten ihnen ein Bier, das sie dankend a
nnahmen und gaben uns welche Langusten dafür. Wir konnten es kaum glauben, dass die uns einfach zwei Langusten schenkten, so rannte ich zum Kühlschrank und brachte eine gut Wurst raus und gab ihnen diese. Überglücklich verließen sie uns wenige Minuten später und wir hatten ein köstliches Nachtessen.
Am nächsten Tage wollten wir die Insel unsicher machen. Wir haben gelesen, dass es einen Pfad zum Krater gibt, so gingen wir an Land um den zu finden. Doch leider fanden wir den nicht, doch aber fanden wir eine herzige Lagune mit vielen Seehunden die dort zuhause sind und sich an der Sonne wärmten.
Am selben Abend bei Sonnenuntergang hatten wir einen heftigen Regen, den wir sehr genossen, denn er wascht das Boot wieder sauber.

Am 11. Januar um 8 Uhr früh verließen wir diese hübsche und ruhige Insel und machten uns auf den langen Weg nach Isla
Cedros, 135 Meilen südlich. Den Motor gebrauchten wir für die ersten 4 ½ Stunden bevor wir den Spinnaker fliegen konnten. Doch nicht viel Später fing der Wind an mehr zu blasen und wechselte die Richtung, dass wir den Spinnaker runter holen mussten und mit dem kleinen Segel weitersegelten. Wir machten 5 bis 6 Knoten. Der Wind wurde stärker und blies nun 25 bis 30 Knoten, dazu kriegten wir 2 ½ bis 3 ½ Meter Wellen vom Westen mit nordöstlichen Windwellen aufbildend. In anderen Worten, ein riesiges Wellendurcheinander und sehr unbequem und wir hatten über 100 Meilen in dieser wütenden See zu gehen. Wir fuhren so schnell voran, dass wir schon um 10 Uhr morgens, anstatt unserer berechneten Zeit um 14.00 ankamen. Wir machten zwischen 6 und 7.5 Knoten. Als wir näher zur Insel kamen, stellten wir fest, dass all die Ankerplätze nicht vom Wetter geschützt waren und dadurch beschlossen wir uns weitere 21 Meilen zum Cedros Dörfchen zu machen. Dies war unser längste Reise, wir waren sehr müde, doch wir hatten eine super Segeltour. Wir ankerten außerhalb der Marina. Es war ziemlich wellig, doch nach der unruhigen Reise die wir gerade hinter uns hatten waren diese Wellen für uns klein und gar angenehm.

Am 13. Januar verließen wir Cedros und segelten 36 Meilen nach Bahia Tortuga, was der beste und sicherste Hafen zwischen Ensenada und Cabo ist. Wir hatten eine super Fahrt mit 8 Knoten. Wale waren überall um uns herum und manche Walschwänze verschwanden im tiefen Wasser gerade neben unserem Boot. In Tortuga Bay (Schildkrötenbucht) wurden wir sogleich von Horhay in seinem Fischerboot begrüßt. Er bringt Diesel, Benzin, Beer, Wasser und andere Sachen zum Boot. Er lebt nur vom Trinkgeld und verlangt die normalen Preise.
Hier kauften wir ein Kilo Crevetten für 5 Dollar, wow, sehr billig. Allerdings waren die Crevetten schnell gefroren, das heißt, die gefrieren sie mit einer schnellen Methode, mit viel Salz. Man muss sie jeweils vor Gebrau
ch zuerst für Stunden im Wasser ziehen lassen, um das Salz los zu werden. Das wussten wir nicht und hatten versalzene Crevetten.

Durch den Tag durch, beobachteten wir mehrere Segelboote in die Bucht beim ankern. Zwei davon waren Ocean Quest und Liberte. Ocean Quest ankerte sehr nahe, fast zu nahe von uns und so behielten wir ein gutes Auge auf ihn. Ich machte den Sid darauf aufmerksam, dass ich glaubte, dass Ocean Quest nicht richtig geankert ist. Sid meinte zuerst, dass er immer noch am selben Orte war. Doch zwei Stunden später war Ocean Quest näher zu uns und dann plötzlich zog es los. Nun war es schon dunkel und wir versuchten sie mit vielem Lärm aufzuwecken, doch ohne Erfolg. Das Boot wurde vom Winde weggeblasen und nun waren sie auf Kollisionskurs mit einem anderen geankerten Boot. Ihre Freunde auf Liberte, kamen schlussendlich an Deck um zu sehen, was denn der ganze Lärm war. Schnell, kriegte er sein Dinghy ins Wasser und fuhr zum losgebrochenen Ocean Quest rüber und rüttelte sie wach. Mensch, das war knapp, nur eine halbe Bootslänge von Argonauta weg, wachten sie auf. Wir beobachteten sie bis nach Mitter
nacht. Die ankerten und ankerten wieder und immer wieder, doch das Boot zog jeweils wieder los. Gar am nächsten Tage musste er wieder mehrere male neu ankern.

Der Wind blies immer noch sehr stark und das Meer war immer noch ziemlich unruhig, dadurch verbrachten wir 6 Tage hier, wobei wir etliche Boote beobachteten die Bucht zu verlassen und dann nach ein paar Stunden wieder zurückkehrten, da das Meer immer noch wütete.

Am 19. Januar hatte sich das Wetter beruhigt und wir segelten 53 Meilen weiter südlich nach Asuncion, wo wir das einzige Boot waren und eine ganz ruhige Nacht verbrachten. Am nächsten Tage ging’s es 21 Meilen weiter nach Hipolito. Es war ein sehr langsamer, doch angenehmer Segeltrip. Wieder waren wir das einzige Boot im Ankerplatz, was wir natürlich immer sehr genießen. Doch wir waren nicht mal 20 Minuten dort, als ein Fischerboot mit zwei Mexikaners zu uns kam und zwei riesige Langusten uns zeigten. Doch wir hatten genügend Langusten gegessen, so fragten wir ob sie welche Barsche hatten. Die schauten uns nur so komisch an, Amerikaner, die keine Langusten wollten. So zeigten sie uns einen großen Barsch, den wir uns nahmen. Nun fragte ich wie viel ich ihnen schuldete. Es brauchte mich eine Weile rauszufinden, dass sie kein Geld wollten, die wollten Süßigkeiten, so gab ich ihnen eine Hand voll Bonbons, die sie überglücklich nahmen. Am nächsten Morgen früh, waren sie schon wieder bei uns und hielten zwei Langusten in den Händen. Ich musste lachten und fragte sie: mehr Bonbons? Die grinsten und so gab ich ihnen je eine Zigarre und Bonbons und wir kriegten die Langusten.

Am 21.Januar ging’s 43 Meilen weiter südlich nach Punta Abreojos und wieder genossen wir einen voller Tag mit gutem Segeln. Das Wetter war sonnig bis leicht bewölkt, der Wind zwischen 8 und 20 Knoten, die See 1 ½ bis 2 Meter, unsere Geschwindigkeit von 4.5 bis 7.2 Knoten und man konnte für Meilen und Meilen sehen. Obwohl die Sicht sehr gut war, beschlossen wir uns trotzdem einen riesigen Bogen um die Roca Ballena (Wahlfels) zu fahren. Dieses Riff und Felsen sehen sehr gefährlich aus, doch von Ferne meint man zuerst, dass es viel Wale sind, die sich im Wasser tummeln. Erst wenn man näher kommt kann man die scharfen Spitzen der Felsen sehen und das Wasser sieht aus wie es sprudelte. Das Wasser hatte nun eine hübsche Türkisfarbe und war nur noch 30 Meter tief, doch aber waren wir immer noch 2 bis 3 Meilen vom Lande entfernt. In der Bucht drinnen ist noch ein anderes Hindernis, dieses ist aber unsichtbar und man weiß nicht so genau wo der Felsen ist. So machten wir auch um den herum einen weiten Bogen. Kein wunder heißt dieser Ort Abreojos: halte die Augen offen. Die große Bucht hat zwei Ankerplätze, wobei wir den inneren, ungefähr 7 Meilen vom Dörfchen entfernt wählten. Wir waren das einzige Boot dort und der hübsche Strand sah auch sehr verlassen aus. Uns gefiel es so gut, dass wir beschlossen hier welche Tage zu genießen. Was für ein schöner und auch mysteriöser Ort dieses war. Ein Adler begrüßte uns am frühen Morgen und kam später am Nachmittag wieder vorbei, wobei wir ihn beim Fischen beobachteten. Delfine spielten um uns herum. Coyoten sangen uns ein Gutenachtlied und das nahe Riff spielte mit den Wellen und der Wind trug das gespritze des Wasser wie einen Schleier zum Strand. Der Strand war voll mit Muscheln und lud uns zu manchen Sparziergängen ein.
Am zweiten Tage wurden wir von den Federalies besucht, die wollten unsere Papiere sehen und auch wissen, warum wir schon vier Tage hier waren. Als sie hörten, wie gut es uns hier gefiel, waren die stolz darüber und meinten, dass andere Boote normalerweise nur übernacht bleiben. Es war ein kurzer, freundlicher Besuch und als sie uns verließen, gab ich ihnen je einen Lutscher. Ihr hättet die sehen sollen, acht Männer in Uniform, je einem riesigen Maschinengewehr auf dem Bug des Bootes und welche um ihre Schultern hängend und dann einen Lutscher im Munde, sah ganz lustig aus.

Am 24.Januar ging es dann weiter und wiederum hatten wir einen guten Segeltag und legten 67 Meilen hinter uns nach Bahia San Juanico. Wir segelten mit 5 bis 7 Knoten, das Meer sehr ruhig und Sid über-glücklich über den schönen Tag. Seit Assuncion gebrauchten wir den Motor nur 3 Stunden.

Vor ungefähr einer Woche meinte Sid dass wir für Superbowle Sonntag in Cabo sein werden. Nun aber ist der Sonntag nur einen Tag entfernt und Sid war sehr enttäuscht, dass er das Footballspiel verpassen wird. Als wir dann in die Bucht reinfuhren, wurden seine Augen größer und größer. Er konnte es nicht glauben, dass er eine Sattelitenantenne gesichtet hatte. Sid war überglücklich und sogleich nach dem Ankern gingen wir an Land um rauszufinden, ob die das Spiel zeigten. So am nächsten Tage saßen wir in dem Restaurant unter einem Palmendach und schauten uns das Spiel an. Zunächst lernten wir einen kennen der mit Sid’s Arbeitskollegen zur Schule ging. Dann lernten wir andere kennen die T-Shirts trugen, die wir die selben hatte und fanden raus, dass sie unsere Freunde vom Yacht Club kennen. Wir bekamen sehr gute Freunde mit Joe und seinem Sohn Toni, die auch im Anker lagen und unterwegs nach Cabo waren. Sie hatten ein riesiges Motorboot “Reel Lady” und luden uns ein mit ihnen Thunfischen zu gehen. 80 Meilen außerhalb San Juanico hat es ein Unterwasserberg, der die Thunfische anzieht und da wollten sie hin. Da aber Sid seine neuen Tennisschuhe aus dem Dinghy gestohlen wurden, als wir an dem Strande waren, beschloss ich auf Paradise zu bleiben. Da wir das einzige Boot im Hafen waren, traute ich es nicht alleine zu lassen. Außerdem, haben die Männer mehr Spaß untereinander und Sid kriegt eine Pause von mir. Auch hatte ich einiges zu reinigen, denn als wir auf Reel Lady zum Nachtessen waren, beschloss sich so ein riesiger Frigetvogel sich auf unserem Masten sich gemütlich zu machen und gebrauchte uns als Toilette. Das ganze Boot war bespritzt mit weißem, stinkenden Zeugs. Sid wurde so wütend, dass er die Schlinge rausnahm und den Vogel mit grünen Farbkugeln beschoss, doch er war nicht so gut damit. Die Kugeln schossen jeweils neben dem Vogel vorbei und landeten auf dem Boot, wo sie dann zerplatzten und nun grüne Farbe hinterließen. Weiß nicht was schlimmer war zu reinigen, das Weiße oder das Grüne. Na ja, weil Sid Spaß hatte am Fischen, hatte ich Spaß am reinigen.
Am nächsten Abend kamen die Männer erschöpft zurück, hatten sich etliche Thunfische gefangen.

Am 28. Januar hatten wir wiederum einen wunderschönen Segeltag und legten weitere 97 Meilen zurück, Richtung St. Maria. Der Wind stärkte sich und wir segelten gar 8.2 Knoten. Auch wurde das Mehr etwas unruhiger als wir St. Maria näher kamen. Als wir unterwegs waren, blieben wir in Radiokontakt mit Real LADY und wurden von einer ganz vertrauten Stimme gerufen. Es war Al Berry von unserem Yachtclub, der ein Boot nach Cabo brachte, was für ein riesiger Zufall, es ist halt schon eine kleine Welt.
Um 6 Uhr früh kamen wir im Ankerplatz an, wo ich uns einen heißen Drink machte und wir dann einen fabelhaften Sonnenaufgang bestaunten.
Der Wind blies sehr stark für den ganzen Tag und riesige Wellen schlugen an den Strand, was es für uns unmöglich machte ans Land zugehen. Dadurch beschlossen wir uns zur nächsten Bucht zu gehen, die mehr geschützt war und man dort ohne Sorgen an Land gehen konnte. Am selben Tage fand Sid zwei Probleme die wir hatten. Der Ölfilter war schon wieder im Roten, obwohl es vor kurzem gewechselt wurde. Auch hatte unsere Wasserpumpe ein Leck und eine konnte nur mit einer neuen Pumpe ersetzt werden. Dazu hatten wir riesiges Glück, da Toni nach LA fliegen musste, so brachte er uns eine neue Pumpe mit.
Am 29.Januar, verließen wir den Ankerplatz früh, um in die Magdalena Bucht reinzugehen, die ja gerade um die Ecke war. Nicht mal 5 Minuten unterwegs, fanden wir ein Benzinproblem. Der Filter war voll, obwohl Sid ihn gerade erst in Cedros gewechselt hatte. Glücklicherweise blies der Wind gut und wir hatten einen schnellen Segel und mussten dadurch den Motor nicht gebrauchen. Die Magdalena Bucht ist eine riesige Bucht, doch der Eingang ist zum Verhältnisse sehr eng. Wenn die Gehzeit wechselt, bildet sich ein Strömung ab. Natürlich kamen wir gerade zum Eingang, als die Ebbe anfing. Die Strömung war so schlimm, dass wir mit 7 knoten unter segeln nur 2.5 knoten durchs Wasser machten. Es wurde gar so stark, dass wir uns keinen Millimeter bewegten, sonder am gleichen Punkt stehen blieben für sicher eine Stunde. Der Motor hätte gar hier uns nicht geholfen. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, der nur 29 Meilen Trip wurde 43 Meilen lang. Doch hatten wir den besten Segeltag den wir je gehabt haben.

Vor drei Jahren, als wir in Bahia de los Muertos campieren gingen, machten wir einen Tagesausflug nach Magdalena und kamen mir Eimern voll von Muscheln und 11 Langusten zum Camping zurück. Da wir wieder hier waren, beschlossen wir zu unserem Muschelplatz zu wandern und uns welche für unser Nachtessen zu holen. Der Strand, der um die St. Mariabucht rumgeht, ist außerhalb der Magdalenabucht, so kann man entweder am Strande der St. Mariabucht entlang gehen, oder über dem Hügel, dem Magdalenastrand entlang. Wir spazierten zuerst dem Mariastrand entlang, wo riesige Wellen mit Getöse sich ans Land schlugen. Wir hatten schon 6 Meilen hinter uns gelegt, doch waren immer noch nicht an unserem Ziel. Da wir langsam Müde wurden, beschlossen wir den Hügel zur Magdalenaseite zu überqueren. Es dauerte mindestens eine halbe Stunde bis wir dort angelangt waren. Da wir immer noch keine Muscheln fanden, beschlossen wir zum Boot zurück zu laufen. Doch nach nicht mal 100 Metern fanden wir welche Muscheln. Auch sah Sid welche Rochen, die einem unheimlich verletzen können, wenn man auf sie tretet. Man muss dadurch die Füße im Sand nach schleifen, um die Rochen zu warnen. Das habe ich dann getan, doch unglücklicherweise war da eine Auster im Wege, die mir den Fuß aufschlitzte. Ich hatte einen fürchterlichen Schnitt, die genäht werden musste. Wir waren immer noch mindestens 6 Meilen vom Boote entfernt. Glücklicherweise hatten wir unsere Socken und Schuhe dabei und welche Plastiksäcke. Zuerst ließ ich den Fuß im Wasser um es auswaschen zu lassen. Dann rollte ich WC-Papier ab, das ich dann auf die Wunde legte. Ein Socken kam darüber, dann der Plastiksack und der zweite Socken und so humpelte ich dann zum Boot zurück. Sid verließ mich und rannte zum Dinghy, um mir dann entgegen zukommen. Es dauerte trotzdem mindestens 5 Meilen, bevor ich dann erschöpft ins Dinghy stieg. Der Schnitt war wirklich sehr schlimm. Sid verarztete mich und für drei Tage ließ er mich nicht umherlaufen oder das Boote zu verlassen. Der hat mich so gut verarztet, dass es keine Narbe hinterließ. Doch war das herumsitzen nicht all zu schlimm, da Sid für mich kochte und alles erledigte. Dazu kam, dass wir etwas Regen kriegte und der Wind heulte für mehrere Tage mit 45 Knoten.
Unwahrscheinlich wie schnell man vergisst welcher Tag es ist. Bevor wir es wussten waren wir schon 10 Tage in Magdalena Bay. Wenn es nicht für Sids Uhr wäre, wüssten wir nicht mal mehr das Datum.

Am 7. Februar, verließen wir Man of War in Magdalena Bay und segelten nach Cabo San Lucas, unser erstes großes Ziel, von dem wir Jahre geträumt haben. Zuerst fuhren wir einen riesigen Slalomkurs um Fisherboote herum. Dann wurden wir fast von Walen gesunken, wurden gehalst und eine riesen Welle platzte über uns ins Cockpit. Es war ein langer uns unangenehmer Segeltrip. Die Wale waren doch aber toll. Allerdings machten sie uns eine riesen Angst. Die 20 plus Meter langen Tiere, sprangen völlig aus dem Wasser und klatschten ihre Bäuche wieder ins nasse Element und wiederholten es wieder und wieder und näherten uns schneller den wir segeln konnten. Wir dachten dass sie auf uns runterklatschen werden. Sid war am Steuer und hatte eine fürchterlich Angst. Ich schaute den beiden Walen mit Erstaunen zu und wusste nicht ob ich die Kamera holen sollte oder zuzuschauen. Alles ging so schnell, dass ich keine Zeit hatte um zu überlegen ob ich Angst haben sollte oder nicht. Ich war wie gefroren und als die Wale eine halbe Bootslänge vor uns waren, kamen sie zur Seite, schauten uns in die Augen und taten noch einen riesigen Sprung nur wenige Metern von uns entfernt und verschwanden. Das war so wunderbar, doch beängstigend.
Die Nacht war sehr unangenehm, wir hatten N bis NNW Wind von 15 bis 42 knoten. Die Wellen waren 4 bis 5 Meter hoch und unsere Geschwindigkeit bis gar 11 Knoten, wir sind noch nie so schnell gesegelt. Dabei hatten wir nur das Grossegel zu 1/3 aufgezogen.
Am frühen Morgen, 3 Uhr, waren die Wellen riesig, so schaute ich hinter uns und meldete Sid jeweils wenn eine große Welle kam, damit er sich vorbereiten konnte. Bei einer meinte ich: “da kommt wider eine große Welle, die ist groß, oh mein Gott ist die Groß!!!” Klatsch!!! Und wir waren völlig durchnässt. Sid meinte, ich hätte meine Augen sehen sollen, bevor das Wasser über uns schlug. Die Welle war so groß, das sie zuerst über uns war und einen Meter vor uns das Boot berührte bevor wir nass wurden. Leider hatten wir die kleine Cockpitlucke zu unserem Bett offen und all das Salzwasser durchnässte unser Bett und all meine Kleider. Als wir dann schlussendlich in Cabo ankamen, hatte ich 14 Waschmaschinen voll von Wäsche zu waschen, was 2 Tage dauerte. Das Komische mit der riesigen Welle war, dass wir auf dem ganzen Trip nicht einen Tropfen Wasser ins Boot kriegten.
Ursprünglich hatten wir geplant auf diesem Trip zu fischen, doch war es zu unruhig dazu. Crystal allerdings, als sie am Morgen ihre Runde machte, kam schmatzend zurück, sie hatte sich auf dem Boot einen kleinen Fliegendenfisch gefangen.
Um diese Zeit hatte sich das Meer wieder beruhigt und wir konnten bei Sonnenaufgang Cabo sehen. Das war so Aufregend, für so viele Jahre wenn wir in Cabo waren haben wir davon gesprochen, dass wir irgendwann mal hier rein segeln würden. Der Tag, wir segelten um die prominenten Felsen herum und in die Cabo San Lucas Bay rein, mit vollen Segeln. Es war ein unheimlich gutes Gefühl unser erstes großes Ziel erreicht zuhaben.
Auch fanden wir sogleich einen Slip in der Marina und siehe da wer unser Nachbar war, Sharon und Bill on Tsunami von unseren Yachtclub.
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